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Mutterkraut

Mutterkraut, wissenschaftlich als Tanacetum parthenium bekannt, wird oft für seine potenziellen Vorteile bei der Migräneprophylaxe geschätzt, da es entzündungshemmende, krampflösende und gefäßerweiternde Eigenschaften besitzt. Die in Mutterkraut enthaltenen Verbindungen, insbesondere Parthenolide, können dazu beitragen, Migräneattacken zu reduzieren


Mutterkraut - die Pflanze

Mutterkraut (Tanacetum parthenium), auch als falsche Kamille, Zierkamille oder Fieberkraut bekannt, gehört zur Familie der Korbblütler (=Asteraceae). Ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum stammend, hat sich diese Heil- und Zierpflanze mittlerweile an vielen Orten erfolgreich etabliert. Mutterkraut ist eine mehrjährige Pflanze, die eine buschige Wuchsform aufweist und Höhen von etwa 30 bis 90 Zentimetern erreichen kann. Mit gefiederten Blättern und kleinen, weißen, doldenförmigen Blüten präsentiert sich das Mutterkraut als attraktive Pflanze, die häufig in Gärten und Kräuterbeeten kultiviert wird.

Die Wirkungen von Mutterkraut

Mutterkraut wird häufig zur Migräneprophylaxe eingesetzt. Da die in der Pflanze enthaltenen Parthenolide entzündungshemmende und gefäßerweiternde Wirkungen haben, kann sie lindernd auf migräne-artige Kopfschmerzen wirken. Darüber hinaus wird Mutterkraut manchmal aufgrund seiner krampflösenden Eigenschaften bei Muskelkrämpfen insbesondere im Rahmen von Menstruationsbeschwerden angewendet. Zudem weist Mutterkraut leichte blutverdünnende Eigenschaften auf, was eine unterstützende Rolle bei der Regulation des Blutdrucks spielen könnte. Einige Studien deuten auch darauf hin, dass Mutterkraut auch antimikrobielle Eigenschaften aufweisen könnte. Die leichte Fieber-senkende Wirkung, die dem Mutterkraut seinen Namen als Fieberkraut einbrachte, findet heute in der Pflanzenheilkunde kaum noch Beachtung.

 

Die Inhaltstoffe von Mutterkraut

Parthenolide: Dies ist die Hauptverbindung in Mutterkraut und ist für seine entzündungshemmenden und gefäßerweiternden Eigenschaften verantwortlich, was bei der Migräne-Behandlung eine Rolle spielt.

Flavonoide: Mutterkraut enthält verschiedene Flavonoide, die antioxidative Eigenschaften haben. Diese Verbindungen können dazu beitragen, oxidativen Stress zu reduzieren und den Körper vor schädlichen freien Radikalen zu schützen.

Ätherische Öle: Die Pflanze enthält geringe Mengen ätherischer Öle, die für ihren charakteristischen Geruch verantwortlich sind und möglicherweise leichte krampflösende Eigenschaften aufweisen.

Sesquiterpenlactone: Neben Parthenoliden gehören auch Sesquiterpenlactone zu den bioaktiven Verbindungen in Mutterkraut und können zur Gesamtwirkung der Pflanze beitragen.

 

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Obwohl Mutterkraut als eine relativ sichere Heilpflanze gilt, kann es dennoch Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit Medikamenten haben.

 

Mögliche Nebenwirkungen:

Allergische Reaktionen: Einige Personen reagieren allergisch auf Korbblütler zu deren Familie das Mutterkraut zählt.

Magenschmerzen: Einige Menschen berichten von leichten Magenbeschwerden nach der Einnahme von Mutterkraut. Dies könnte auf die sesquiterpenlactone Verbindungen zurückzuführen sein.

 

Wechselwirkungen mit Medikamenten:

Antikoagulanzien (Blutverdünner): Mutterkraut kann die Wirkung von blutverdünnenden Medikamenten verstärken, was zu einem erhöhten Blutungsrisiko führen kann.

Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR): Die Kombination von Mutterkraut mit Schmerzmitteln, wie Aspirin, Diclofenac, Ibuprofen oder andere Präparate aus der NSAR-Serie kann das Risiko von Magen-Darm-Beschwerden erhöhen.

Anti-Hypertensiva: Mutterkraut kann den Blutdruck beeinflussen, was zu Wechselwirkungen mit blutdrucksenkenden Medikamenten führen kann.

 

Es ist ratsam, vor der Anwendung von Mutterkraut, insbesondere in größeren Mengen oder bei regelmäßiger Einnahme, professionellen Rat einholen. Selbstmedikation sollte immer verantwortungsbewusst und informiert erfolgen. Auch sollte sicher sein, dass keine Allergien bestehen und die Dosierung im Einklang mit den empfohlenen Richtlinien steht.

 

Die Anwendung von Mutterkraut

Als Tee: Mutterkrauttee kann durch das Aufbrühen von getrockneten Mutterkrautblättern oder -blüten hergestellt werden. Ein Teelöffel getrocknetes Mutterkraut in einer Tasse heißem Wasser ziehen lassen und dann abseihen. Dieser Tee kann zur Linderung von Migräne oder auch Menstruationsbeschwerden getrunken werden. Wegen der möglichen Nabenwirkungen auf den Magen, sollten aber maximal 3 Tassen am Tag davon getrunken werden.

Als Tinktur: Eine Mutterkraut-Tinktur wird durch Auszug von Mutterkraut in Alkohol hergestellt. Die Tinktur kann in kleinen Mengen eingenommen werden, oft mit Wasser verdünnt. Dies ermöglicht eine präzisere Dosierung.

Als Kapseln: Mutterkraut ist auch in Form von Kapseln oder Tabletten erhältlich, was eine einfache und bequeme Methode der Einnahme ermöglicht. Die Dosierung sollte gemäß den Anweisungen auf der Verpackung oder nach Rücksprache mit einem Gesundheitsdienstleister erfolgen.

Als frische Anwendung: Einige Menschen kauen auch frische Mutterkrautblätter, um von den bioaktiven Verbindungen zu profitieren. Dies erfordert jedoch Vorsicht aufgrund möglicher allergischer Reaktionen und der schwereren Dosierbarkeit der Inhaltstoffe, die in den Pflanzen je nach Standort und Jahreszeit recht unterschiedlich enthalten sind. Zudem ist Mutterkraut ziemlich bitter!


Prinzipiell gilt, nicht alle Pflanzen sind für jeden geeignet, und individuelle Reaktionen können variieren. Vermeiden Sie Selbstmedikation, insbesondere wenn Sie schwanger sind, stillen oder bestehende Gesundheitszustände haben. Zudem sollte eine Anwendung von Pflanzen nur erfolgen, wenn ihre eindeutige Identifikation sichergestellt ist, um mögliche Risiken von Verwechselungen zu minimieren. 

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