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AutorenbildPetra Tielen

Zyklus-abhängige Kopfschmerzen

Viele Frauen kennen das: Monat für Monat erleben sie um den Eisprung herum oder kurz vor bzw. während der Menstruation Kopfschmerzen oder sogar Migräne-artige Anfälle. Das damit verbundene Leiden kann beträchtlich sein. Ursache sind meist Schwankungen der weiblichen Hormone und ihre Wirkungen auf andere Hormonsysteme in unserem Körper.




Was machen die weiblichen Hormone im Körper der Frau?

Der Zyklus: Zyklus-abhängige Kopfschmerzen, insbesondere Migräne, sind eng mit den hormonellen Veränderungen im Menstruationszyklus verbunden. In der ersten Phase des Zyklus, der sogenannten Follikelphase, steigt der Östrogenspiegel an. Zum Zeitpunkt des Eisprungs ist der Östrogen-Spiegel am höchsten. In der zweiten Zyklusphase wird zusätzlich Progesteron gebildet. Zur Menstruation fallen beide Hormone stark ab.

Durchblutung: Der teilweise recht plötzliche Anstieg von Östrogen in der ersten Zyklus-Phase kann zu einer Erweiterung der Blutgefäße im Gehirn führen, was zu einem Blutdruckabfall führt. Das kann bei manchen Frauen Kopfschmerzen auslösen. In der zweiten Phase, der sogenannten Lutealphase, fallen die Östrogen- und Progesteron-Spiegel wieder ab, was ebenfalls Kopfschmerzen begünstigen kann, weil der Blutdruck steigt.

Nervensystem: Zudem beeinflussen diese hormonellen Schwankungen das zentrale Nervensystem auf vielfältige Art, was auch zu Migräneanfällen führen kann. So regulieren Östrogen und Progesteron z.B. die Freisetzung von Neurotransmittern, wie Serotonin, Dopamin und Noradrenalin im Gehirn. Diese Chemikalien spielen eine Schlüsselrolle bei der Regulierung von Stimmung, Stressreaktion und kognitiven Funktionen. Ungleichgewichte dieser Neurotransmitter werden mit der Entstehung von Migräne in Verbindung gebracht.

Stress-Achse: Weibliche Hormone beeinflussen zudem die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HHN-Achse), die für die Stressreaktion im Körper verantwortlich ist. Dies kann Auswirkungen auf die Stressverarbeitung haben und zu geistiger und körperlicher Anspannung führen, was wiederum Migräne-Attacken auslösen kann.

Entzündungen im Gehirn: Hormonelle Veränderungen können darüber hinaus ein Auslöser für Entzündungsprozesse im Gehirn sein. Da Migräne mit Entzündungen in Verbindung gebracht werden, kann das eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Zyklus-abhängigen Kopfschmerzen spielen.

Schmerzempfindlichkeit: Außerdem können hormonelle Schwankungen die Empfindlichkeit des Nervensystems erhöhen, insbesondere in Bezug auf Schmerzreize. Dies kann die Wahrscheinlichkeit von Migräneattacken erhöhen.

 

Das komplexe Zusammenspiel dieser Faktoren kann dazu führen, dass Frauen während bestimmter Phasen ihres Menstruationszyklus anfälliger für Migräneattacken sind. Es ist wichtig zu beachten, dass die individuelle Reaktion auf hormonelle Veränderungen variieren kann, und nicht alle Frauen mit zyklusabhängiger Migräne erleben dieselben Muster oder Auslöser. Eine genaue Diagnose und individuelle Behandlung durch einen Gesundheitsdienstleister sind in solchen Fällen entscheidend.

Was kann Frau tun, um Zyklus-abhängige Kopfschmerzen zu lindern?

Zyklus-abhängige Migräne verläuft äußerst individuell, wobei Dauer, Symptome, Intensität und insbesondere Auslöser stark variieren. Dennoch bietet die Naturheilkunde einige Möglichkeit, auch wenn Schmerzmittel nicht immer vermieden werden können. Das erklärte Ziel der ganzheitlichen Betrachtung besteht in der Anfallsprophylaxe. Dabei gibt es allerdings kein universelles "Wundermittel" oder eine einzige Therapiemethode, die immer wirkt. Vielmehr ist es entscheidend, Migräne als ein komplexes Geschehen mit verschiedenen Einflussfaktoren zu verstehen und die individuellen Komponenten zu identifizieren, die für jeden Einzelfall relevant sind.

Je nachdem, welcher Auslöser die Zyklus-bedingten Kopfschmerzen haben, können verschiedene Heilpflanzen verwendet werden, um die die regulativen Mechanismen zu stärken, die zu den Beschwerden führen. So können z.B. Pflanzen mit Östrogen-artigen Inhaltstoffen auf die Schwankungen der weiblichen Hormone einwirken. Kakao oder auch Bananen enthalten höhere Mengen an Tryptophan, ein Grundbaustein für die Synthese des Glückshormons Serotonin, welches u.a. schmerzhemmend und beruhigend wirkt.

Die Verwendung von beispielsweise Mutterkraut hat das Potenzial, zyklusbedingte Migräne zu mildern, da sie entzündungshemmende und gefäßerweiternde Eigenschaften aufweist. Diese Pflanze kann dabei unterstützen, den Schmerz zu mildern.

Es ist jedoch wichtig, vor der Anwendung solcher Heilpflanzen, vor allem bei regelmäßigem Gebrauch, einen Experten zu konsultieren, da die Wirkung von Heilpflanzen sehr individuell sein kann und zudem Kenntnisse über evtl. Wechselwirkungen, bzw. Nebenwirkungen der Kräuter wichtig sind. Trotzdem hier einige Beispiele für wirksame Pflanzen, die in Form von Tee, Kapseln oder Tinkturen Verwendung finden könnten.

Zyklus regulieren:

Erste Zyklushälfte – Östrogen-Produktion: Soja, roter Klee

Zweite Zyklushälfte – Progesteron-Produktion: Yamswurzel, Mönchspfeffer

Durchblutung regulieren:

bei niedrigem Blutdruck: Ginseng, Rosmarin

bei hohem Blutdruck: Basilikum, Weißdorn

Entzündungen minimieren: mit entzündungs-hemmende Pflanzen, wie z.B. Curcuma oder Schwarzkümmelöl

Neutransmitter-Produktion stärken: mit Tryptophan und Mikronährstoffen als Bausteine für die Serotonin-Produktion aus z.B.  Kakao oder Bananen

Stress-Achse regulieren: mit der adaptogen wirkenden Ashwaganda-Wurzel

Schmerz lindern:  mit z.B. Mutterkraut oder Mädesüß (eine Aspirin-haltige Pflanze)



Die bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich informativen Zwecken und ersetzen nicht die professionelle Beratung oder Behandlung durch einen qualifizierten Arzt oder Therapeuten.

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